Sicherlich haben Sie schon die großen Rübenberge, die sogenannten „Mieten“ an den Feldrändern unserer Äcker bemerkt. Die Bauern aus Sachsen-Anhalt lagern dort die Zuckerrüben, die anschließend von den Unternehmen abtransportiert werden. Sachsen-Anhalt verarbeitet einen Hauptteil seiner angebauten Zuckerüben selbst, somit sind die Transportwege kurz und nachhaltig. Für die Bauern ist die Ernte der Zuckerrüben sehr wertvoll und vor allem eine wichtige Einkommensquelle. Bis Januar kann die Rübenkampagne noch andauern. Das hängt von der Witterung ab, denn zu harte bzw. trockene Böden erschweren die Ernte und führen zu Schäden an der Maschine oder den Rüben.
Ohne Zucker können wir uns das Leben kaum vorstellen. Ob in Schokolade, Soßen oder vielen anderen Lebensmitteln - Zucker ist in fast jedem Produkt enthalten. Doch wussten Sie, dass erst 1747 entdeckt wurde, dass man aus Zuckerrüben Zucker herstellen kann? Andreas Sigismund Marggraf entdeckte in der Zuckerrübe süße Kristalle, die er zuerst als Salze einstufte. Erst sein Schüler, Franz Carl Achard, entwickelte eine Technik, um den Zucker aus der Rübe zu extrahieren. Achard züchtete die Rübe auf einen Zuckergehalt von 4%. Im Gegensatz liegt der Zuckeranteil einer Rübe heute bei etwa 20%.
Zuckerrüben werden nicht nur zur Zuckerproduktion verwendet, sondern finden auch als Futtermittel, Dünger, sowie zur Herstellung von Bioethanol und Biogas Anwendung. Diese vielseitige Nutzung macht die Zuckerrübe zu einem wertvollen Rohstoff in der Landwirtschaft, sowie Lebensmittelindustrie.
Die Zuckerrübe gehört zu den Gänsefußgewächsen. Im ersten Jahr bildet sie vegetative Organe, wie Blätter, Rübenkörper und bis zu zwei Meter tiefe Wurzeln, in denen Kohlenhydrate gespeichert werden. Im zweiten Jahr entwickelt sich die Rübe zur Pflanze und kann eine Höhe von fast einem Meter erreichen. Deutschland bietet ideale Bedingungen für den Anbau, da die Zuckerrübe nährstoffreiche Böden bevorzugt. Im Wasserverbrauch sind Zuckerrüben besonders nutzbringend, da sie für die Bildung eines Kilos Trockenmasse deutlich weniger Wasser erfordern als viele andere Kulturpflanzen in Mitteleuropa.