Das Fest der Familie bringt die Menschen auf ganz unterschiedliche Weise zusammen. Die einen tanzen traditionell um den Weihnachtsbaum, bei den nächsten steht in jedem Jahr der Kartoffelsalat auf dem Tisch und für den anderen ist es nicht Weihnachten, ohne den Gang in die Christmesse. Doch eins haben die meisten gemeinsam: Mitten im Wohnzimmer steht er, der festlich geschmückte im Kerzenschein erstrahlende Weihnachtsbaum. 

Und verschieden, wie die Weihnachtsbräuche von Familie zu Familie sind, so divers sehen auch die Weihnachtsbäume aus. Groß, klein, kunterbunte Kugeln oder einheitliches Farbkonzept, traditionell oder eher modern inspiriert. Ein Weihnachtsbaum gilt seit jeher als Zeichen der Gemeinschaft und Gemütlichkeit und natürlich als das Symbol der Weihnachtszeit. Doch wie schaffte er es vom Wald in die Wohnzimmer? Die Meinungen über seinen Ursprung sind gespalten, doch einige Spuren führen tatsächlich nach Sachsen-Anhalt, ins Haus von Martin Luther im wunderschönen Wittenberg. Ein bis heute erhaltenes Bild zeigt ihn mitsamt seiner Familie und Freunden am Weihnachtsabend vor einem lichterglänzenden Weihnachtsbaum.

Doch der Schein trügt leider, denn das Bild entstand erst 1843, was diese Spur nicht belegbar macht. Dennoch nährte die schöne Vorstellung die Legende, Luther habe bereits unter einem Christbaum gesessen und ihn in die deutschen Stuben gebracht, zumal sie auch viele andere Künstler zu ähnlichen Bildern veranlasste. Dennoch führt eine weitere Spur nach Sachsen-Anhalt, zu Luthers Freund Lucas Cranach der Ältere. In einem Kupferstich aus dem Jahre 1509 wird im Hintergrund eine Tanne dargestellt, die mit Kerzen geschmückt wurde. Verdanken wir also ihm den Weihnachtsbrauch?

 Schon um 1410 zierten Lebkuchen, Äpfel, Papier und gefärbte Nüsse die Bäume während der Weihnachtszeit. Der Weihnachtsbaum, so wie er heute unsere Wohnzimmer erhellt, stammt vermutlich aus dem Elsass, wo er wohl 1605 zum ersten Mal aufgestellt wurde. Der Brauch verbreitete sich zunächst unter Protestanten, die zur Weihnachtszeit die Kirchen und Wohnzimmer mit Bäumen bestückten. Also hat Luther indirekt doch irgendwie seine Finger mit im Spiel. 

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